LebensverhältnisseZwei Drittel der Landbevölkerung besaßen nicht mehr als das Notwendigste zum Überleben und waren der Willkür ihrer Landesherrn ausgeliefert.
Die Frauen waren noch weit von der Emanzipation entfernt und die Kindererziehung bestand aus Drill und Prügel. Es wurden noch viele Hexen-verbrennungen vorgenommen. LiteraturDie Sprache sollte nicht mehr wie im Barock eine vorgegebene Ordnung wiederspiegeln, sondern als Abbild des Verstandes dienen.
Die Schriftsteller fühlten sich damit dem Verstand verpflichtet und das Bildungs-bürgertum gewann an Bedeutung. Bevorzugte Gattungen waren:
VertreterGotthold Emphraim Lessing (1729-1781)
Johann Christoph Gottsched (1700-1766) Christian Fürchtegott Gellert (1715-1769) |
Allgemein Es handelt sich hierbei um eine Geistesbewegung, die Mitte des 17. Jh. begann und immense Auswirkungen auf Staat und Kirche hatte. Ihr Wegbereiter waren der Humanismus, die Renaissance, sowie die naturwissenschaftliche Revolution des 17. Jh., mit welcher die Welt zunehmend rational erklärt werden konnte. Das alte Weltbild wurde in Frage gestellt und damit das überholte kirchliche Denken erschüttert. „Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“, vom deutschen Philosophen Immanuel Kant war das Leitmotiv des aufklärerischen Denkens. Man sollte sich nicht mehr unkritisch an schon bestehenden Vorurteilen, Traditionen und Dogmen orientieren, sondern diese kritisch betrachten und sein Leben nach den Regeln der Vernunft gestalten. Es entstand damit eine Forderung nach dem „Licht der Vernunft“ anstelle unbewiesener Glaubenssätze und kirchlicher sowie fürstlicher Bevormundung. Schlagwörter der Zeit waren Rationalismus und Empirismus .
Das Ziel der Aufklärung waren kritische und selbstbewusste Bürger, geistige Freiheit, Toleranz gegenüber Andersdenkenden und -gläubigen, Gleichheit der Menschen, freie Entwicklung von Produktion und Handel, sowie eine breite und staatlich kontrollierte Schulbildung. Daraus entstanden Gewaltenteilung, Grund- und Menschenrechte, Volkssouveränität und ein Zugang zu Bildung. Die sakrale Begründung politischer Herrschaft wurden zunehmend abgelehnt und die Ausübung des Monarchen an verbindliche Normen gebunden, um den absoluten Machtanspruchs des Herrschers zu begrenzen und bestimmte Freiheitsrechte der Untertanen zu garantieren. Ein Höhepunkt der Aufklärung war die Französische Revolution welche 1789 begann und die Abschaffung der feudalabsolutistischen Ständeordnung bewirkte, sowie die Idee der Menschrechte und die Forderung nach „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ zum Maßstab der europäischen Politik im 19. Jahrhundert machte. |