AllgemeinEs handelt sich um ein Kunstmärchen von E.T.A. Hoffmann aus der Epoche der Romantik, welches 1814 entstand.
InhaltDas Märchen beginnt am Himmelsfahrtstag in Dresden. Der Student Anselmus läuft in ein Apfelweib, welches ihm daraufhin sein "Fall ins Kristall" prophezeit. Da er durch diesen Vorfall sein ganzes Geld verloren hat, setzt er sich unter einen Holunderbusch und vernimmt die lieblichen Stimmen dreier goldener Schlänglein. Dabei verliebt er sich in die Schlange Serpentina.
Bei einem Besuch seines Freundes Konrektor Paulmann trifft er auf dessen Tochter Veronika, die von einer gemeinsamen Zukunft mit ihm als "Hofrat" träumt. Zudem lernt er den Registrator Heerbrand kennen, der ihm eine Anstellung als Abschreiber bei dem wunderlichen Archivarius Lindhorst verschafft. Dort erlebt er viele fantastische Dinge, so verwandelt sich z.B. der Türknopf in das böse Apfelweib. Die schwierige Abschreibarbeit gelingt ihm nur durch die Hilfe von Serpentina, der Tochter des Archivarius. Doch Veronike überzeugt Anselmus durch die schwarze Magie des Apfelweibes von der Nichtexistenz der fantastischen Zauberwelt. Anschließend verloben sie sich. Doch durch seine Entfremdung zum Fantastischen muss er sein "Fall ins Kristall" erleben und wird durch einen Zauber in eine Kristallflasche gesperrt. In einem Kampf besiegt der Archivarius das böse Apfelweib und Anselmus kann seine Treue beweisen und wird befreit. Veronika heiratet Heerbrand, aufgrund seiner neuen Stelle als Hofrat. Anselmus und Serpentina leben glücklich in Atlantis. |
InterpretationsansätzeEs wird der Kontrast zwischen der Realität des bürgerlichen Lebens und der fantastischen Welt dargestellt. Die Dresdner Realität steht dem Mythos von Atlantis gegenüber.
Doppelte Lesbarkeit und Zweidimensionalität des Geschehens. Romantische Poesie reist einen aus dem determinierten Alltag, lässt denjenigen aber auch vereinsamen und weltfremd werden, z.B. Anselmus und der Archivarius Lindhorst. Unverständnis der Umwelt für ihr sonderbares Verhalten. Das Märchen endet in zwei Extremen. Gäbe es auch einen Mittelweg? AnselmusIst als Student ein einfacher Volkstyp. Aufgrund seines bescheidenen und ärmlichen Daseins hofft er auf etwas Besseres und Höheres und ist so besonders empfänglich für die fantastische Welt.
Serpentina
Stellt die "wahre" Liebe in der Poesie da und ist die treibende Kraft und der Weg und das Ziel für Anselmus aus der Realität in die Fantasiewelt.
VeronikaTritt zwar in Kontakt mit der mystischen Welt, ist aber zu sehr in ihrem bürgerlichen Dasein verankert.
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